Lokomotive 100

Als typisches "AEG-Bügeleisen" der Type RO3 steht die ehemals Mettmanner E-Lok 100 stellvertretend für drei etwas größere Rheinbahn-Lok, welche in den Jahren 1923 bis 1925 die legendären Kohlentransporte von Moers-Kamp-Rheinberg zur Ablösung der ungeliebten Dampftraktion elektrifizieren sollten und doch nur wenige Jahre in den frühen Zwanziger- und nochmals in den Dreißiger-Jahren hierfür im Einsatz standen.

In Mettmanner Netz war die Lok wohl für einen beabsichtigten Güterverkehr beschafft worden, welcher jedoch nie zustande kam. So fristete sie ihr Dasein, ausgestattet mit einem abnehmbaren Vorsatzschneepflug, als Winterdienstfahrzeug, bis die Rheinbahn, als Betriebsführer seit 1937, die Lok 1952 in das städtische Gleisnetz überführte um sie im Betriebshof Heerdt als Rangier-Lok auf dem Gleisbauhof mit Eisenbahnanschluß einzusetzen. Dort wurde sie 1970, wie alle Arbeitsfahrzeuge, in orange umlackiert und erhielt großflächige Frontfenster.

Ausgemustert und in alter, grüner Farbgebung aufgefrischt wurde sie 1991 im neuen Betriebshof Lierenfeld als Denkmal aufgestellt. Bei der Gelegenheit konnte auch das ursprüngliche "Gesicht" mit den kleinen Frontfenstern und dem "D"-Scheinwerfer als Spitzenlicht wiederhergestellt werden. Jedoch verschlechterte sich der Zustand der Lok aufgrund der Freiaufstellung und man entschloß sich 2017 die Lok in die Hände zweier Fahrzeuglackierer-Auszubildende zu geben, welche die Lok mustergültig in einen präsentablen Zustand versetzten. Nunmehr steht sie als Ausstellungsstück in der Werkstatthalle des ehemaligen Betriebsbahnhofes Himmelgeister Straße (Am Steinberg).

Text: Heiner Bähr

Technische Daten

Länge 6,50 m
Breite 2,30 m
Fahrleitungsspannung 600 V DC
Kupplung div. Kupplungen

Kompatible Beiwagen

keine